Stadtluft macht schon lange nicht mehr frei, vielmehr macht sie krank, das habe ich bereits erwähnt. Diese Sentenz erinnert den postmodernen Menschen an ein anderes Leitmotiv aus vergangener Zeit: Zurück zur Natur! Fontanes Statement, dass Reisende, die sich in die Mark aufmachen, mit einem feineren Natur- und Landschaftssinn ausgerüstet sein müssen, ist hilfreich, wenn es darum geht, die Fremde vor der eignen Haustüre zu erkunden: das Besondere auch im Gewohnten zu finden. Das Zeitalter des Ferntourismus mit dem modernen Phänomen des Massentourismus, der Urlauber an jedes Ziel und in jede fremde Kultur weltweit befördert, sorgt gleichzeitig dafür, dass der Tourist so wenig Kontakt wir möglich mit der Fremde bekommt, denn er findet dort nur seine eigene Umgebung, in der er sich wie zuhause fühlen kann. Weit ist er gekommen, doch gefunden hat er nichts, außer dem, was er schon immer kennt. Wer im Nahraum wandert, wer sich dabei von den touristischen Angeboten weitgehend fernhält, der findet eine ganz besondere Fremde vor, mit der er zuerst gar nicht gerechnet hat. Brandenburg ist das Umland von Berlin, könnte man meinen. Aber es ist genau umgekehrt: Berlin ist die Urbanität Brandenburgs, die sich gegen die scheinbare Leere von Sand und Heide wehrt. Die Stadt ist in das Land eingehüllt, ganz von Landschaft umschlossen. Durch seine Urbanität und Internationalität hat sich Berlin bis zur Unkenntlichkeit entbrandenburgt. Dass ist weder gut noch schlecht, sondern die Gelegenheit, Stadt und Land in unmittelbarer Nähe zu haben. Aus Berlin kann ich zu Fuß nach Brandenburg gehen; und rundherum durch Brandenburg zurück nach Berlin.
Ich habe schlecht geschlafen in der warmen Nacht im Turmzimmer der Heilig-Geist-Kirche in Kyritz. Nach einem kargen Frühstück erzählt mir auch dieser Herbergsvater, man scheint von Pilgern zu erwarten, dass sie diese Dinge mit auf ihren weiteren Weg mitnehmen, dass die Kirche erst 1912 eingeweiht wurde. Eine katholische Gemeinde gab es schon 1911, denn seit 1883 hat ein Nauener Pfarrer gelegentlich die Messe gefeiert. Die Heilig-Geist-Kirche hat der Architekt Josef Welz nach alten Vorlagen entworfen Er hat sie als eine Mischung aus neuromanischen und neugotischen Stilelementen gestaltet. Sie besitzt einen wuchtigen Turm mit Feldsteinsockel und der kleinen Turmspitze, wie man sie in beinahe jedem Ort sehen kann. Eine Apsis mit Netzrippengewölbe ergänzt den Bau. Den dreischiffigen Kirchenraum mit der halb umlaufenden Empore tragen hölzerne Säulen. An dem fast gotischen Portal der Nordseite steht eine Statue der Heiligen Elisabeth. Wie neu diese Kirche vergleichsweise ist, wird mir erst bewusst, als ich zwischen den Bänken stehe und mich umsehe. Anders als in den mittelalterlichen Wehrkirchen finde ich nicht viel Interessantes. In der Pilgerzeit stand die katholische Kirche dort, wo sich heute die beiden Türme der Marienkirche erheben. Sie stehen stolz auf einem Fundament das ihnen nicht gehört und kratzen an den Wolken. Der Zweite Weltkrieg verschonte die Heilig-Geist-Kirche. In diesen Jahren diente sie auch der evangelischen Gemeinde zum Gottesdienst, da die Marienkirche als Flüchtlingslager genutzt wurde. In den 1950er Jahren zählte die Heilig-Geist-Gemeinde noch 2700 Mitglieder, die in den vergangenen sechzig Jahren auf 650 geschrumpft sind. Trotzdem wurde im Turm die Pilgerherberge neu eingerichtet und modern saniert. Früher wohnte der Küster in der Turmwohnung, davor der Organist. Als die Stelle des Küsters nicht mehr besetzt werden konnte, entschloss sich die Gemeinde den Turm für Gäste und Seminare zu nutzen. Zehn Euro Unkostenbeitrag für Pilger und Pilgerstempel.
Inzwischen sind mehrere Handwerker eingetroffen, die an der Kirche arbeiten. Sie stehen unschlüssig auf dem Hof. Der Pfarrer wird unruhig, schaut immer wieder in den Hof und bricht seinen Vortrag schließlich ab. Noch schnell einen hastigen Pilgersegen, schon ist er unterwegs zu den wartenden Männern. Ich weiß immer noch nicht, was ich von diesen unverlangten Segnungen halten soll. Im Mittelalter waren sie üblich, und die Geistlichen scheinen davon gehört zu haben, und meinen nun, sie gehören auch heute noch dazu. Ohne überzeugt zu sein, nehme ich sie hin, will niemanden enttäuschen, der mir freundlich und hilfsbereit begegnet. Ich glaube nicht, dass mich meine konfessionelle Sozialisation der 1950er Jahre einholen wird, die mir in den Kindertagen mannigfache Ängste verursacht hat, zu Leibfeindlichkeit führte und mich in einen Strudel aus Schuld und Sühne verstrickte, der mir alles andere als gut getan hat. Es hat lange gedauert, bis ich mich von den negativen Einflüssen des Katholizismus befreien konnte. Doch nun fühle mich immun gegen alles Konfessionelle, und weiß, nichts davon kommt zurück. Konfessionell, religiös, spirituell: drei Aspekte für den Umgang mit metaphysischen oder göttlichen Atmosphären. Ich kenne inzwischen den Unterschied und habe mich entschieden. Es sind die Erinnerungen an damals, die versuchen, sich mir aufdrängen, Macht haben sie keine mehr über mich. Pilgern, das ist mir bewusst, ist für mich keine Angelegenheit der Konfession. Pilgern bedeutet mich unvoreingenommen und freilassend den Gegebenheiten unterwegs öffnen zu können, eine Weise zu sein, die mir in der Enge und Bedrängnis des urbanen Berlins nicht so gut gelingt. Und Gott? Die Wunder des Augenblicks sind göttlich. Theorie, Liturgie, Ideologie, das brauche ich alles nicht. Das Ritual des Pilgers ist das Gehen. Solvitur ambulando! Frei nach Augustinus: Im Gehen liegt so manche Lösung!
Ich verstaue den Rest des Frühstücks im Rucksack. Brot, Bananen und einen Rest Käse für unterwegs oder das Abendessen. In den Dörfern etwas einzukaufen kommt einem Glücksfall gleich. Die Läden, die es früher gegeben hat, sind lange geschlossen. Die Besitzer sind verstorben und für einen Imbiss oder ein Restaurant fehlen in den brandenburgischen Dörfen die Gäste. Eine Tradition des öffentlichen Lebens hat sich nach Jahrzehnten des DDR-Regimes nicht wieder entwickelt. Es ist sicher ungewiss, ob es je wieder so weit kommen wird, denn die Jugend hat viele Dörfer in der Prignitz und im Ruppiner Land inzwischen scharenweise verlassen.
Unter einem blauen Himmel und im Sonnenschein gehe ich, an Körper und Geist gestärkt, ins nächste Dorf. Bis Rehfeld sind es nur vier Kilometer auf einem Fahrradweg durch eine gut sortierte und aufgeräumte Landschaft, die deutschen Vorgärten ähnelt. Auf einer Allee zwischen Eichen und Robinen komme ich rasch voran. Den schiefen Turm der kleinen Fachwerkkirche, nach dem ich seit einiger Zeit Ausschau halte, sehe ich erst, als ich in die Hauptstraße von Rehfeld einbiege. Die Landstraße mit dem Radweg ist eine Umgehungsstraße, die das Dorf vor dem Durchgangsverkehr bewahrt. Aber Rehfeld beeindruckt mich nicht. Die Friedensstraße säumen auf beiden Seiten moderne Einfamilienhäuser, jedes inmitten eines sorgfältig gepflegten und gestalteten Grundstücks. Eine einfallslose my-home-is-my-castle-Atmosphäre dominiert den Ort. Sonst gibt es nichts in Rehfeld. Die Straßen sind menschenleer, und ich vermute, die Häuser auch. Die Bewohner gehen ihrer Arbeit nach. Mit deren Erlös finanzieren sie ihre kostspieligen Eigenheime, in denen sie abends erschöpft vor den Fernseher sinken.
Am Ortsende mündet die Friedensstraße in einen unbefestigten Weg nach Berlitt. Der Boden ist vom Profil schwerer Reifen gepflügt und aufgerissen: ein Weg für Traktoren, Forstfahrzeuge und schwere Caterpillar. Für den Fußgänger sind sie mühsam zu gehen. Ich lasse die Häuser und Straßen von Kyritz und Rehfeld hinter mir und bin wieder mitten in der brandenburgischen Landschaft. Große Pfützen und Schlammlöcher zwingen mich zu einem Zickzackkurs, damit meine Füße trocken bleiben. Ich wandere zwischen Erlen und Birken, zwischen kleinen Kiefern- und Birkenbeständen, zu wenig für einen Wald, doch in Sichtweite des Naturschutzgebiets Königsfließ mit seinen feuchten Wiesen, Weiden und Flachmoorböden, eine offene Landschaft, nur gegliedert von Pappeln, Erlen und Kopfweiden, die mich sehr an den Oderbruch erinnert. Noch ein Laubwäldchen, mehrere Lichtungen und freie Felder, und der Weg wird zu einer Straße, die an den Ortsrand von Berlitt auf eine Bank zuhält, die mich zu einer frühen Rast in der Sonne verführt. Der kalte Wind, der auch heute heftig weht, macht ein Sonnenbad verlockend. Im Bauerhof hinter mir haben mich zwei Hofhunde entdeckt, die es sich nicht nehmen lassen, mir kläffend in den Ohren zu liegen. Gute Hunde, sie tun ihren Job, auch wenn es gerade jetzt nicht passt. Da sich niemand von den ununterbrochen bellenden Hunden gestört fühlt, lasse ich mir auch nicht meine Beschaulichkeit nehmen. Ich ziehe aus, was sich ausziehen lässt, schließe die Augen und genieße die Wärme der Sonne auf meiner Haut.
Berlitt ist ein Straßendorf mit höchstes 300 Einwohnern, durch Eingemeindung ein Ortsteil der Stadt Kyritz. Eine asphaltierte Dorfstraße führt schnurgeradeaus durch den Ort. Erstmals 1440 urkundlich erwähnt, leitet sich der Name vom westslawischen birlitt ab, einem sumpfigen Ort und noch immer grenzt Berlitt an die versumpfte Niederung des Königsfließes. Eine kleine, gotische Feldsteinkirche wartet auf mich am Straßenrand. Bis auf einen Mann, der den Friedhofsvorplatz kehrt, ist auch Berlitt menschenleer. Er hat mich gleich als Pilger in Verdacht und ruft mir schon von weitem zu, dass die Kirche geöffnet ist, auch wenn das nicht so aussieht. "Schieben Sie den Riegel nach oben, dann können Sie hineingehen." Für ihn bedarf es keiner Frage: Ich bin gekommen, um die Kirche zu sehen. Die steht am anderen Ende des Dorfes, in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Gutshaus, mitten auf einem freien, grasbewachsen Platz mit einzelnen alten Bäumen, deren ausgreifende Kronen versuchen, die Sonne aussperren, was ihnen aber nicht ganz gelingt. Der Platz ist von einer niedrigen Mauer umgeben, in der ein Tor auf einen gepflasterten Weg zu einem schmalen, niedrigen Kirchenportal führt, so klein, dass ich vermute, mich ducken zu müssen.
Die Kirche der musizierenden Engel Die kleine Dorfkirche wurde 1526 errichtet. Sie ist ein rechteckiger Saalbau aus Feldsteinen mit Backsteinkanten und Backsteingiebeln. Der zierliche Staffelgiebel mit den Zwillingslanzetten bildet einen spannenden Kontrast zu der Fassade aus Feldsteinen. 1710 wurde der Bau in Ziegelfachwerk nach Westen erweitert. Im Innern besitzt die Kirche eine barocke Ausstattung aus der Mitte des 17. Jahrhunderts: das Kirchengestühl und einen Kanzelaltar. Die Kanzel, die 2011 restauriert wurde, schmückt eine Auferstehungsszene. Als 2003 die Fassaden und die Decke saniert wurden, legten die Arbeiter unter der schlichten Holzdecke die sogenannte bemalte Engeldecke frei, ein schönes Beispel einer barocken Kirchengestaltung, die nach der Restaurierung 2012 wieder an ihre ursprüngliche Stelle eingesetzt wurde. Seitdem spielen die himmlichen Heerscharen über den Köpfen der Gläubigen während der Messe wieder ihre Preisgesänge. Eine Pilgerin auf dem Weg von Frankfurt/Oder nach Tangermünde, die einige Tage vor mir die Kirche besuchte, war von den musizierenden Engeln in sanft roten Pastelltönen so beeindruckt, dass sie ins Gästebuch der Kirche schrieb: Die Kirche der musizierenden Engel - ich kam, lauschte und ward glücklich. Cornelia und Rainer Oefelein erwähnen eine Glocke aus dem 15. Jahrhundert, die im hölzernen Dachturm hing. In der Wandung dieser Glocke soll es eine interessante Inschrift und das Medaillon eines Christuskopfes gegeben haben. Doch die Glocke gibt es schon lange nicht mehr. Von einer zweiten nicht mehr vorhandenen Glocke heißt es auf einer Info-Tafel in der Kirche, dass sie 1900 vom Orgelbaumeister Hollenbach aus Blankenheim gefertigt wurde. In den Wirren des Zweiten Weltkrieg ging auch diese Glocke verloren. Mit Spendenmitteln gelang es der Gemeinde 2005 eine neue Glocke in Lauchhammer gießen zu lassen, die im gleichen Jahr eingeweiht wurde. |
Auf Brandenburgs Jakobsweg sind Kirchen und andere sakrale Orte alltägliche Realität. Mit anderen Worten: Sie sind und unvermeidbar. Die in der flachen Landschaft weithin sichtbaren Kirchtürme geben Orientierung und bestimmen die Richtung des Wegs. Lange vor meiner Ankunft künden sie vom Ziel des Tages. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich mich, unabhängig davon, warum ich auf diesen Pilgerweg geraten bin, mit diesen Bauten beschäftige. Vielleicht auch nur deshalb, weil mir neben der Landschaft kaum etwas Anderes begegnet ist. Doch von den brandenburgischen Kirchen geht eine eigenartige Anziehung aus, der ich mich schwer entziehen kann. Es gibt Tage, an denen mich das hohe Alter der immer noch gut erhaltenen Gebäude, ihre künstlerische Ästhetik und kunsthistorische Bedeutung sowie die in ihnen bewahrten Zeugnisse des religiösen Lebens der Vergangenheit faszinieren. An anderen Tagen bin ich von ihrer Allgegenwärtigkeit erschreckt und genervt, bis ich keine Kirche mehr sehen kann, und versuche ihnen auszuweichen. Was mir aber nicht gelingt, sind Ruhe und Frieden zu ignorieren, die mich in ihrem kühlen Halbdunkel erwarten. Die hohen Säle mit ihren säulengestützten Decken sind ein idealer Ort für Meditation und Kontemplation, denn sobald ich das Kirchenportal hinter mir zuziehe, ist die äußere Welt für einen Moment ausgeschlossen. Die friedliche Stimmung spiegelt sich in mir wieder. In den letzten Tagen habe ich mehr Kirchen gesehen als in vielen Jahren zuvor, doch die kleine Saalkirche in Berlitt, die plötzlich vor mir auftaucht, ist etwas ganz Besonderes. Sie wirkt anmutig, in ihren harmonischen Proportionen fast zerbrechlich, ganz anders als viele ihrer Geschwister, die wuchtigen romanischen Kirchen. Auf meinem Weg durch Brandenburg sind die Kirchen nicht so, wie ich sie erwartet habe. Jede ist ein klein wenig anders als die nächste. Die in Berlitt hat etwas von einem Puppenhaus, eine Modellkirche in einem Museumsdorf. Die kleine Kirche in Berlitt konfrontiert meine Vorstellungen von einem raumbeherrschenden und autoritäteinflößenden Kirchenbau. Vielleicht, überlege ich, war sie einst die Kapelle des benachbarten Berlitter Gutshaus aus dem 17. Jahrhundert.
Es fällt mit schwer Berlitt zu verlassen. Ich könnte länger bleiben. Die Stille und friedliche Atmosphäre in dem menschenleeren Dorf hält mich fest. Es gibt keine anderen Geräusche als die der Natur. Ich bekomme das Gefühl, in einem Dorf zu sein, in dem außer mir niemand mehr lebt; der einzige Mensch auf der Welt. Die Ruhe im Ort nimmt eine unheimliche Tönung an. Wo sind alle die Menschen, die in diesem ordentlich aufgeräumten Ort in schmucken Häusern leben?
Dann nehme ich meinen Rucksack huckepack und mache mich auf den Weg nach Barenthin, der kurz hinter der Kirche in die Felder abbiegt. Ein schmaler Feldrain, links die noch laublosen Bäume und Sträucher, rechts einer der großen Windparks, die man heutzutage überall in Brandenburg sieht. Anstatt von Kirchturm zu Kirchturm zu gehen, wie es sich für einen Pilger gehört, kann ich auch von Windrad zu Windrad wandern, und käme doch ans Ziel. Ich bin durch viele Dörfer gekommen, die im Schatten eines Windparks liegen, häufig mit 30 bis 50 GROWIANen. Die Menschen, die ich gefragt haben, stören sich an diesen Anlagen nicht, sie nehmen sie hin, ob ohnmächtig oder dankbar, darin unterscheiden sie sich. Ob sie auch für die zunehmend starken Regenfälle verantwortlich sind, wie von den Hochspannungsmasten behauptet wird, habe ich nicht gehört.
Auch Barenthin ist ein Straßendorf, dessen Struktur sich kaum von Berlitt oder Rehfeld unterscheidet. Die Allee der Kandelaber-Plantanen wirkt wie ein Weg zwischen aufgereihten Keulen, der an der Kirche endet. Bänke in der Ortsmitte laden mich zur Rast ein. Vor der Kirche hält ein Bus, der ohne Fahrgäste weiterfährt. Menschen sind keine auf der Straße. Die Kirche in Barenthin ist so alt wie die in Berlitt, aber anders als diese besitzt der Feldsteinsaalbau von Barenthin einen mächtigen Turm. Das Äußere des düsteren Kirchengebäudes, das kaum über Fenster verfügt, macht einer Wehrkirche alle Ehre. Ich bin für eine weitere Kirche heute nicht mehr bereit, und rekele mich lieber in der Nachmittagssonne, die nun, nach den ersten Tagen, täglich für mich scheint.
Ich will heute noch nach Görike, der Tag fortgeschritten ist, und ich habe noch kein sicheres Quartier für die Nacht. Wieder muss ich mehrere Kilometer über Asphalt gehen, bevor der Weg in einen Feldweg abbiegt. Sonne und sandige, gut zu gehende Wege, eine riesige solitäre Birke in einer weit geöffneten Heidelandschaft. Zum ersten Mal ziehe ich meine Daunenjacke aus. Die Sonne nimmt dem Wind die Schärfe. Der Feldweg mündet in den lichten Schatten eines weiteres Wäldchen. Sonnendurchflutet ist der Wald, die Bäume geben dem Licht viel Raum, und die schräg einfallenden Strahlen der Sonne zaubern tanzende Lichtflecke auf den Waldboden. Das stundenlange Gehen wirkt sich auf mein Gefühl für Zeit und Raum aus. Die Zeit wird unwichtig, was zählt, ist immer nur der nächste Schritt, die Landschaft, die ich wahrnehmen und überblicken kann. Ich gehe in das Land hinein und das Land durch mich hindurch. Mein Leib weitet sich in die Natur hinein. Mit allen Sinne nehme ich meine Umgebung in mich auf. Schließlich steigt der Waldweg auf eine Anhöhe hinauf, von der aus ich auf Görike und den nächsten Windpark hinabsehen kann.
Görike erreiche ich noch vor Sonnenuntergang. Das kleine Angerdorf hat höchstens noch 100 Einwohner, wie ich später höre. Die Häuser im Ort ducken sich vor der Kulisse der riesigen Windanlagen ins Gras. So kommt es mir vor, als ich auf den Ort hinabschaue. Vor den hoch aufragenden Säulen mit ihren meterlangen Propellern erscheint auch die einst alle anderen Gebäude überragende Kirche kleiner als sie ist. Von meinem sonnigen Standort oben auf dem Hügel bedauere das Schicksal dieses geschichtsträchtigen Gebäudes. Der Pilgerweg leitet zielstrebig auch auf diese Kirche zu, ist auf sie ausgerichtet, die Nadel eines spirituellen Kompasses. Sie Nachmittags vor Sonnenuntergang zu erreichen, rundet einen weiteren Tag des Gehens ab. Ich kann natürlich auch von Windpark zu Windpark wandern, denn diese dominieren die Landschaft wie die Kirchen die Dörfer. Doch der Ausstrahlung der alten Zufluchtstätten in Zeiten von Krieg und Not sind die monoton-einförmigen Masten nicht gewachsen. Die Kirchen sind einem streng formalen und ikonographischen Kanon verpflichtet. Sie strömen die respektgebietende Ehrfurcht des Sakralen aus, der sie einen Sitz im Leben verdanken. Es ist fraglich, ob ein Windpark diese Atmosphäre je erreichen wird.
Die Feldsteinkirche, vor der ein frisch gestrichenes rotes Spritzenhaus steht, ist verschlossen. Die Bewahrerin des Schlüssels, die mir gestern telefonisch unfreundlich ein Nachtquartier in der Pilgerherberge verweigert hat, mag ich nicht bitten aufzuschließen. Also verzichte ich auf den sehenswerten spätgotischen Marienaltar mit dem Jesuskind, dass dem Heiligen Geist in Gestalt einer goldenen Taube am Flügel zerrt und ihr den Schnabel zuhält. Humor in der sakralen Kunst sehe ich nicht allzu oft. Den Künstler, der den Sohn Gottes in der Unbedachtheit eines Menschenkindes darstellt, stelle ich mir als einen außergewöhnlichen Menschen vor. Wieder staune ich, welche Kunstschätze in den letzten Winkeln Brandenburgs verborgen sind.
Während ich auf einem Stein in der Auffahrt zur Kirche sitze, kommt neugierig eine alte Frau aus dem gegenüberliegenden Hof zu mir herüber. Woher und Wohin, fragt sie mich, und wir erzählen uns von unserem Tag. Eine erfreuliche Begegnung in dem traurig einsamen Görike. Ihr Mann ist vor zwei Jahren gestorben. Schon früher hatte er keine richtige Arbeit, was ihn schwer belastet hat. Ihre beiden Kinder leben nicht mehr im Ort, haben der Familie den Rücken gekehrt, wie die meisten jungen Leute. So wurden die Einwohner immer weniger. Die beiden wohnen mit ihren Familien in Städten, in Rheinsberg und Neuruppin, und sie sieht beide nur noch selten. Seit dem Tod ihres Mannes lebt sie allein, und muss sich um alles selbst kümmern. Heute gibt es nur noch die Nachbarn, denen es kaum besser geht. Im Ort gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten mehr, keinen Arzt und auch keine Apotheke. Der Personennachverkehr wurde schon vor langem eingestellt, und wenn sie einkaufen will, gibt es ein Ruftaxi, das sie neunzig Minuten vorher bestellen muss. Sie fährt dann nach Kyritz, seltener nach Neuruppin. Ich frage sie, warum sie nicht zu ihren Kindern zieht, aber davon will sie nichts wissen.
Die Ferienwohnung in der Alten Schmiede, erfahre ich von ihr, ist die einzige Möglichkeit in Görike zu übernachten. Momentan ist sie geschlossen, da die beiden Söhne im Urlaub sind. Sie haben ihrer Mutter verboten, während ihrer Abwesenheit Gäste aufzunehmen. Ich versuche es telefonisch, habe aber keinen Erfolg. In Görike meinen Proviant aufzufüllen ist auch nicht möglich, da der letzte Ladenbesitzer voriges Jahr seinen Hofladen aufgegeben hat.
Tief in der Prignitz gestrandet, in einem kleinen, fast ausgestorbenen Dorf, finde ich zum ersten Mal kein Quartier für die Nacht. Es ist bereits früher Abend. Gerade erst wurde die Uhrzeit auf die Sommerzeit umgestellt, sodass es wieder länger hell ist. Ich verabschiede mich von der alten Dame, die mutig allein in ihrem sterbenden Dorf ausharrt. Sie trotzt allen Komplikationen, bleibt am Ursprung, obwohl ihre ganze Familie sie verlassen hat. Ich will weiter nach Söllenthin, wo ich hoffe, in einem Ferienhaus unterzukommen. Ich mache den ersten Schritt und fühle wie mir ein heftiger Schmerz in den rechten Oberschenkel schießt. Nach mehr als zwanzig Kilometer streikt ein Muskel. Humpelnd, auf meinen Stöcken mehr hängend als rhythmisch gehend, verlasse ich Görike auf der nächsten asphaltierten Dorfstraße. Das Gehen fällt mir schwer und ich komme nur langsam voran. An einer Schutzhütte am Dorfrand, höchstens zweihundert Meter später, die nächste Rast. Erst als rote Waldameisen über meine Oberschenkel krabbeln, bemerke ich, dass ich auf einem Ameisenwechsel stehe, der in einen unmittelbar neben mir aufgetürmten Ameisenbau führt. Meine Aufmerksamkeit ist dem Schmerz im Oberschenkel gewidmet, und auf die Frage, wie ich die nächsten zwei Kilometer nach Söllenthin schaffen kann. Ich spiele mit dem Gedanken ein Auto anzuhalten, ein kurzer Trip auf dem Beifahrersitz, oder romantischer, auf der Ladefläche eines Traktors. Fahrzeuge kommen mir nur entgegen, kein einziges Auto überholt mich, um mich mit nach Söllenthin zu nehmen
Söllenthin ist ein Angerdorf mit menschenleeren Straßen. Auch in Söllenthin beherrscht eine zentral gelegene, mittelalterliche Feldsteinkirche den Ort. Der spätgotische Kreuzigungsaltar in der Kirche soll ein weiteres Schmuckstück sein, dass ich verpasse. Die roten Ziegel des kleinen Backsteinbaus aus dem 14. Jahrhundert leuchten in der tief stehenden Abendsonne. Gleichgültig aus welcher Richtung man den Ort betritt, die geradeaus verlaufende Straße endet immer auf der Insel mit der Kirche, die die Straße teilt. Wie in Barsikow, Berlitt und den meisten anderen Dörfern, durch die ich kam, überragt auch die söllenthinische Kirche die kleinen, einstöckigen Häuser beiderseits der Dorfstraße. Schon von weitem sehe ich ihren Turm, auf den mein Weg geradeaus zu führt. Während ich näher komme, spüre ich den Sog, den das alte Gemäuer in seiner magisch ehrwürdigen Ursprünglichkeit auf mich ausübt. Auch noch ein Rest aus meiner Kindheit?
Ich lasse die Kirche aus, denn die Zeit drängt, mein Oberschenkel schmerzt, und um im Freien zu schlafen sind die Nächte noch zu kalt. Die Temperaturen fallen noch bis in Gefrierpunktnähe. Ich gehe die eine Seite der Straße hinunter, bis ans Dorfende, keine fünfhundert Meter entfernt, und die gegenüberliegende Seite wieder herauf. Wie Wellen am Fels in der Brandung, gabelt sich die Hauptstraße beiderseits der Kirche. Nichts weist auf ein Ferienhaus hin, und als ich es endlich gefunden habe, steht es leer. Niemand ist zu Hause. Ins nächste, vier Kilometer entfernte Klein Leppin zu laufen, kann ich mir nicht mehr vorstellen. Wenn nichts mehr hilft, heißt es esoterisch geheimnisvoll, dann hilft dir das Universum weiter. Ich hoffe, das stimmt! Oder war es etwa der Pilgersegen des Pfarrers am Morgen in Kyritz, der dafür verantwortlich ist, dass ich wieder einmal Glück habe. Denn der heutige Tag war trotz allem ein guter Tag.
In einem Hof gegenüber reparieren drei Männer eine Simson, das legendäre DDR-Krad, das von den Waffen- und Fahrzeugherstellern Löb und Moses Simson in Thüringen sechs Millionen Mal auf den Markt gebracht wurde. Ich gehe unter dem Gewölbe der Toreinfahrt in den Hof. Spontane Unterstützung. Die Nachbarn, die das Ferienhaus betreiben, wohnen nicht in Ort. Voranmeldung erforderlich! "Das ist kein Problem", sagt die Bäuerin. "Ich habe im Nachbardorf Bekannte, die Zimmer vermieten." Die Familie in Söllenthin vertritt meinen Schutzengel, und die Frau des Hauses bringt mich ins nächste Dorf, ins nächste Nachtquartier. Die Bäuerin fährt den PickUp aus dem Hof hinaus auf die Straße. Olivgrün mit braunen Flecken. Nato-Tarnfarbe, Allradantrieb und Reifen in Übergröße für schweres Gelände.
"Ich kenne eine Pension in Klein Leppin", beruhigt sie mich, "da ist immer Platz für einen Pilger." Kaum bin ich eingestiegen, fragt mich scherzend die hilfsbereite Frau: "Dürfen Pilger überhaupt mit dem Auto fahren?" Trotz Müdigkeit bin ich schlagfertig genug, und gebe ihr die passende Antwort: "Der Weg bestimmt die Regeln. Es gibt kein Handbuch mit unumstößlichen Vorschriften." Außerdem, fahre ich fort: "Es geht darum flexibel auf die Anforderungen und Herausforderungen des Wegs zu reagieren, anzunehmen was ist, und dankbar zu sein." Aber die Bekannten waren außer Haus und eine Kulturinitiative, die Zimmer vermietet, wo ich gerne geblieben wäre, war wegen einer Musikveranstaltung bereits ausgebucht. Die freundliche Bäuerin fährt mich in den nächsten Ort. Nach Groß-Leppin. Was bleibt mir auch anderes übrig? Wieder sitze ich durch meinem Rucksack beengt auf dem Sitz im Führerhaus. Die Ladefläche fällt leider aus. Sie vorne als mein Chauffeur und ich hinten im Font der Kutsche. Unmöglich! So soll Fontane durch die Mark Brandenburg "gewandert" sein. Auch die beiden nächsten Kilometer meiner Fußreise nach Groß Leppin bewältige ich motorisiert. Inzwischen dämmert es und es wird höchste Zeit irgendwo unterzukommen. Unkompliziert bekomme ich in Groß Leppin ein Fremdenzimmer. Ich bin der erste Gast, denn die Unterkunft wurde gerade erst fertiggestellt.
Die Wilsnack-Kritiker Schon im 15. Jahrhundert meldeten verschiedene Theologen ihre Skepsis an dem Heiligblut-Kult in Wilsnack an. Der erste, der die Echtheit der Wunderblut-Reliquien bezweifelte, war der Prager Theologe Jan Hus. 1405 verbot der Prager Erzbischof seinem Bistum die Pilgerfahrt nach Wilsnack. Und 1414 ächtete auch die Provinzialsynode von Magdeburg die Heiligblut-Reliquie, da sie nach deren Meinung auf Betrug beruhte. Der theologische Streit um die Echtheit des Blutwunders zwischen dem Magdeburger Erzbischof und dem für Wilsnack verantwortlichen Havelberger Bischof ist berühmt, da sie der Wilsnacker Reliquie schließlich doch dazu verhalf, als echt akzeptiert zu werden. Der Domherr Heinrich Tocke hatte 1443 die Reliquie untersucht, und überhaupt nichts Rotes auf ihnen gefunden. Aufgrund von Tockes Untersuchung verbot schließlich auch der päpstliche Legat Nikolaus von Cues 1451 die öffentliche Zurschaustellung der Hostien, bis Kurfürst Friedrich II. seinen Einfluss beim Vatikan geltend machte. In seinem Sinne ordnete der Papst schließlich einen Kompromiss an. Über die Wilsnacker Hostien mussten neue, konsekrierte Hostien gelegt werden, sodass der Wilsnacker Reliquienkult nun von höchster theologischer Seite her als gesichert gelten konnte. Die fortschrittlich aufgeklärten, an Rationalismus und Empirismus glaubenden Prager und Magdeburger Theologen wird diese Entscheidung kaum zufriedengestellt haben. Der Streit um das Wunderblut von Wilsnack war ein rein akademischer, der zusätzlich in lateinischer Sprache ausgetragen wurde. Auswirkungen auf die Popularität der Wallfahrten nach Wilsnack hatte diese Diskussion zu keiner Zeit, denn die mittelalterlichen Pilger, überzeugt von der Echtheit des Objekts ihrer Verehrung, und von magisch animistischen Gefühlen geleitet, fanden auf ihrer Pilgerfahrt ohnehin das, was sie suchten. Pilgern ist letztlich keine konfessionelle Massenbewegung, wenn auch leicht der Eindruck entsteht, da die katholische Kirche dieses Phänomen sehr schnell für sich genutzt und institutionalisiert hat. Pilgern entspringt einem individuell-spirituellen Bedürfnis, einem mystischen Ruf vergleichbar, dessen Motivation nur marginal durch Verbote oder durch gelehrte pädagogische oder theologische Hypothesen beeinflusst werden kann. |
Beginnt nicht die Faszination an jedem beliebigen Gegenstand, jeder Begegnung oder jedem Sachverhalt mit einem Bündel von Vorurteilen, die dem jeweiligen kulturellen Hintergrund entspringen. Gleichgültig wohin die Reise geht, nach innen oder nach außen, sie vollzieht immer eine Bewegung, in der sich die beiden Pole aufeinander zu bewegen. In Wirklichkeit geht es gar nicht darum, den objektiven Standpunkt eines Betrachters zu seiner Wahrnehmung zu formulieren. Es geht darum, seinen Bezug zum Leben zu verstehen, und wie er seine Sicht der Welt anderen vor Augen führt. Auch der Autor einer Pilgerreise muss seinen Lesern sagen, dass jede Epoche ihre eigene Obession in der Erfindung der Fremde hat. Und da Wirklichkeit keine Sprache kennt, in der sie beschrieben werden möchte, ist jeder Text auch etwas Gemachtes. Fiktion!
Als Ethnologe habe ich die Exotik zum Beruf gewählt! Vom Exotischen, als dem anderen seiner Welt, ist auch der Pilger fasziniert. Was unterscheidet den Pilger, den Reisenden vom Touristen? Roger Willemsen hat diesen Konflikt in einem Essays Die Eifel. Aufbruch auf die ihm eigene Weise beschrieben: Ich kam in die Stadt und suchte die Glücklichen, jene, die wegstreben. Sie haben keinen Ort, dachte ich, oder sind an der Erde nicht richtig befestigt. Jedenfalls sind sie nie nur da, wo sie sind, und die Ferne liegt ihnen schon auf den Schultern, noch ehe sie aufgebrochen sind, »rastlose Menschen« werden sie von denen genannt, die es nicht sind. Daher leben sie eher sesshaft im Aufbruch. Auch der Pilger hinterfragt sich in der Bewegung. Er setzt sich kritisch mit sich selbst und seinen Wahrnehmungen auseinander. Man kann auch sagen: Er bedenkt sich im Gehen! Der Tourist bewegt sich mit voyeuristischem Blick gedankenlos in der Fremde. Während der Tourist jemand ist, der gewöhnlich nach einigen Wochen oder Monaten nach Hause drängt, gehört der Reisende zu keinem Ort. Diese Erfahrung teilt auch Jean-Christophe Rufin, der sich auf dem Camino Primitivo auf einer buddhistischen Pilgerreise wiederfindet: Wie erklärt man denen, die es nicht erlebt haben, dass der Jakobsweg die Wirkung, wenn nicht gar die Tugend hat, uns vergessen zu lassen, weshalb wir uns auf ihn begeben haben? [...] Man ist aufgebrochen, das ist alles. Unterwegs streift mein Blick nicht-alltäglich Erscheinendes, mich Befremdendes, dem ich existenziell ausgesetzt bin, immer in der Gefahr schwebend, dass mir das, was ich wahrnehme, den rational-analytischen Blick raubt. Ich selektiere meine Wahrnehmung, fokussiere und greife nur das heraus, was mich berührt oder ergreift. Unterwegs auf dem Weg sammele ich kulturelle Splitter auf wie Kleinodien, ohne dabei sofort den analytischen Blick des Ethnologen zu bemühen. In meinen Notizen bilden diese Splitter das Leitmotiv, in den Hintergrund streue ich politische, historische und folkloristische Informationen oder Zivilisationskritik wie Brotkrümel ein. Das Resultat ist mein Er-Reisen: mein subjektives Reiseerleben.
Literatur
Roger Willemsen, Die Eifel. Aufbruch, in: Die Enden der Welt, Frankfurt a.Main, 2012.
Jean-Christophe Rufin, Pilgern für Skeptiker. Meine Reise auf dem Jakobsweg, Ebook, München, 2013:20-21.
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